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Blei(II,IV)-oxid

Pb3O

Mennige wurde bereits von den Römern als färbender Stoff unter den Sand im Zirkus gemischt, um die blutigen Spuren der dort stattfindenden Kämpfe unsichtbar zu machen. Beim Triumphzug war das Gesicht des Triumphators mit Mennige rot gefärbt, eine Praxis, die in der Antike auch bei Götterstatuen Verwendung fand. Die Farbe erinnert damit an Götterstatuen, die in „alter Zeit“ aus Terracotta gefertigt wurden. Seit der Antike wird sie auch als Pigment in Malerfarben verwendet. Die Verwendung in der Buchmalerei – Mennige wird im lateinischen minium genannt – soll über italienisch minia (‚Kleinmalerei‘) und wohl beeinflusst durch lateinisch minor (‚kleiner‘) den Begriff „Miniatur“[ geprägt haben.

Mennige kann durch gezielte Oxidation („Glühen“) von Bleiweiß oder Bleigelb bei 480 °C erzeugt werden. Die erste fabrikmäßige Herstellung erfolgte schließlich in Venedig im 16. Jahrhundert. Die erste industrielle Herstellung in Deutschland erfolgte im Jahr 1687 in der Nähe von Hannover. Die Bezeichnung „Mennige“ ist vom lateinischen minium, ‚Zinnober‘ abgeleitet; das Wort ging über das althochdeutsche minio und mittelhochdeutsch minig (in Handschriften auch minie und menie sowie menig) in „Mennige“ über.

Bleioxid - Verwendung in Keramik

Bleitetroxid wird am häufigsten als Pigment für Grundierungsfarben für Eisengegenstände verwendet. Aufgrund seiner Toxizität ist seine Verwendung begrenzt. In der Vergangenheit wurde es in Kombination mit Leinöl als dickflüssige, lang anhaltende Korrosionsschutzfarbe verwendet. Die Kombination aus Minium- und Leinenfasern wurde auch für die Klempnerarbeit verwendet und jetzt durch PTFE-Band ersetzt. Derzeit wird es hauptsächlich zur Herstellung von Glas, insbesondere Bleiglas, verwendet. Es findet in einigen Amateur-Pyrotechnikern begrenzte Verwendung als relativ starkes Oxidationsmittel. Rotes Blei wurde auch zum Schaben von Ingenieuren verwendet, bevor es durch Ingenieursblau ersetzt wurde. Es wird auch für Keramikglasur und Emaille verwendet. In der Elektroindustrie wird zur Herstellung von Piezofiles verwendet. In der chemischen Industrie wird es als schwaches Oxidationsmittel verwendet.


Formel: Pb3O4
Molekulargewicht: 685.6 g/mol
Form: leuchtend rotes Pulver
CAS: 1314-41-6
Dichte: 8.3 g/cm³
Synonyme: Blei(II,IV)-oxid, Bleimennige, Mennige, Blei(II)-orthoplumbat

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Blei(II,IV)-oxid

  • Hersteller Degussa
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